Sonntag, 17. Februar 2019

Wir fliegen, wenn wir fallen

"Ich spüre, wie seine Fingerkuppen die Linien des Tattos nachziehen [...]
"Eine Pusteblume"
"Ja. [...] Ich habe sie mir im Nacken stechen lassen, weil ich sie da nicht sehen kann. Aber ich weiß, dass sie da ist. Es steht für meine Eltern. Sie waren nicht mehr da, zumindest konnte ich sie nicht mehr sehen, aber sie sind noch in meinem Herzen. Die Pusteblume steht wohl irgendwie für das Leben und diesen Unfall.  
Ein Windhauch und alles kann sich ändern. Ein Moment und alles kann vorbei sein. Und gleichzeitig entsteht etwas neues. [...] Die Pusteblume verliert sich selbst, aber sie verteilt ihre Pollen in der Welt. Ein Ende und dutzende Neuanfänge."
(S. 204/205)

Dieses Buch lässt einen fliegen

Lesetagebuch

!Spoilerwarnung!
 
Allgemeine Informationen:

Titel: Wir fliegen, wenn wir fallen
Autorin: Ava Reed
Verlag: Oetinger

Inhalt:

Eine Nacht unter den Sternen schlafen. Einen Spaziergang im Regenwald machen. Die Nordlichter beobachten ... So beginnt eine Liste mit zehn Wünschen, die Phil nach seinem Tod hinterlässt, gewidmet seinem Enkel Noel und der siebzehnjährigen Yara. Phils letztem Willen zufolge sollen sich die beiden an seiner statt die Wünsche erfüllen. Gemeinsam. Yara und Noel, die sich vom ersten Moment an nicht ausstehen können, willigen nur Phil zuliebe ein. Doch ohne es zu wissen, begeben sich die beiden auf eine Reise, die nicht nur ihr Leben grundlegend verändern wird, sondern an deren Ende beiden klar ist: Das Glück, das Leben und die Liebe fangen gerade erst an.
 
 Meine Erwartungen:

Ich habe mir viel von diesem Buch erhofft, da mich ihr Buch "Die Stille meiner Worte" schon sehr mitgenommen hat und ich ihrem tollen Schreibstil schnell folgen konnte. Außerdem hat sich der Inhalt auch wirklich spannend angehört und ich habe es oft empfohlen bekommen.

Lieblingszitat:

"Ich spüre, wie seine Fingerkuppen die Linien des Tattos nachziehen [...]
"Eine Pusteblume"
"Ja. [...] Ich habe sie mir im Nacken stechen lassen, weil ich sie da nicht sehen kann. Aber ich weiß, dass sie da ist. Es steht für meine Eltern. Sie waren nicht mehr da, zumindest konnte ich sie nicht mehr sehen, aber sie sind noch in meinem Herzen. Die Pusteblume steht wohl irgendwie für das Leben und diesen Unfall.  
Ein Windhauch und alles kann sich ändern. Ein Moment und alles kann vorbei sein. Und gleichzeitig entsteht etwas neues. [...] Die Pusteblume verliert sich selbst, aber sie verteilt ihre Pollen in der Welt. Ein Ende und dutzende Neuanfänge."
(S. 204/205)

Diese Stelle finde ich traumhaft schön und auch schmerzhaft traurig, weil sich Yara Noel anvertraut und sie komplett ehrlich zu ihm ist.

Lieblingscharakter:
 
Definitiv Yara! Von Anfang an habe ich mit ihr gefühlt und konnte mich vom ersten Wort an mit ihr identifizieren. Sie ist so eine tolle und auch auf ihre eigene Art und Weise starke Persönlichkeit. ("Liebevoll") wird sie von Noel Lesemädchen gennant, was ich auch irgendwie toll finde...
Auch Noel habe ich mit der Zeit Lieb gewonnen, aber ihn fand ich a Anfang schrecklich unsympathisch und anstrengend.

Wichtiger Gegenstand:

"1) Eine Nacht unter den Sternen shlafen
2) Einen Spaziergang im Regenwald machen
3) Die Nordlichter beobachten
4) Einen Wolf streicheln
... "
(S. 45)
Jeder, der das Buch gelesen hat erkennt es sofort: Phils Liste!

Hasscharakter:

Ich muss zugeben, dass ich in diesem Buch wirklich alle Charaktere auf ihre eigene Art und Weise nett, mutig, sympathisch, liebevoll, ... fand.

Schockmoment:

Dieses Buch besteht quasi nur aus Schockmomenten, unerwarteten Erlebnissen und Wendungen, aber das erstmal, dass ich so richtig geschockt war, war, als Noel und Yara einen Wolf gestreichelt haben. Als der Wofl dann plötzlich auf ihn losgegangen ist habe ich mir wirklich Sorgen gemacht.

"Kiro stößt ein lautes Knurren aus und wirft Noel so plötzlich um, dass keiner von uns schnell genug reagieren kann. Noel liegt mit dem Rücken auf dem Boden, Kiro halb auf ihm [...]"
(S. 100)

Würdest du mit dem "unfassbar unsympathischen und blöden Noel" die Liste abarbeiten, um Phils letzten Willen zu erfüllen?
 
Vermutlich schon, weil Phil eine zentrale Rolle (in Yaras und somit dann auch meinem) Leben gespielt hat, aber ich würde vermutlich schon viel früher wegen Noels anstrengender Art ausrasten...
 
Welchen Punkt von der Liste würdest du selber total gerne machen?
 
Ich würde auf alle Fälle gerne mal die Nordlichter sehen, weil die immer als vollkommen mystisch und traumhaft schön beschrieben werden. Außerdem sind sie einfach ein tolles Naturerlebnis, welches vermutlich jeder mal gesehen haben sollte.  In Dublin eine Bibliothek besuchen würde ich auch sofort, da ich im allgemeinen auf jeden Fall mal nach Irland reisen möchte.

Welche Rolle würdest du in einer Verfilmung haben wollen?

Total gerne würde ich natürlich Yara sein wollen, trotz ihrer kleinen "Macken" (obwohl ja niemand perfekt ist), aber ich weiß nicht, ob ich sie 100%ig verkörpern könnte, weshalb ich mir auch vorstellen könnte ihre Tante Em zu sein. Sie hat vollstes vertrauen in Kara und glaubt an sie.

Die Stille meiner Worte vs. Wir fliegen, wenn wir fallen
 
Beide Bücher sind absolut fantastisch, aber dennoch würde ich mich jedes Mal für "Die Stille meiner Wort" also Hannahs Geschichte entscheiden, weil mich diese einen Tick mehr berührt und bewegt hat. Die Entscheidung ist mir jedoch nicht leicht gefallen...
 
Fazit:

5 Sterne hat dieses Buch auf jeden Fall verdient. Weniger kann ich mit gutem Gewissen nicht geben, da der Schreibstil echt toll und flüssig lesbar ist und auch die Geschichte voller Höhepunkte und Niederschläge ist. Ich habe das Buch den einen Tag angefangen und nicht mal 24 Stunden später beendet, weil ich nicht mehr aufhören konnte. Danach war ich erstmal sprachlos und vollkommen geflasht, weil ich nicht damit gerechnet hätte.

Marmelade (oder besser gesagt: Buch) im Herzen

Rezension

Titel: Marmelade im Herzen
Autor: Hilly Martinek
Genre: Roman

Inhalt:

In Tildas Leben ist eigentlich alles perfekt... eigentlich ...
So richtig glücklich ist sie jedoch nicht. Aßerdem bemerkt sie, dass ihr Vater immer vergesslicher wird und die Angst übermannt sie. Erinnerungen an ihren Großvater Amandus sprudeln in ihr hoch, da er an Alzheimer erkrankte, als sie noch kleiner war. Die verdrängten Gefühle: Liebe, Mut, Abenteuergeist kommen wieder hoch und sie fängt an in ihren Tagebüchern zu stöbern. Mit Erschrecken stellt sie etwas fest...

Meine Meinung:
Die Protagonistin Tilda fand ich anfangs nicht 100%ig sympathisch, da ih mich nicht richtig mit ihr identifizieren konnte und ich es besser gefunden hätte, wenn sie von Anfang an ehrlich gewesen wäre. Das die Geschichte immer wieder gewechselt hat zwischen Tildas 11-jährigen und und jetzigen-Ich fand ich wirklich schön gemacht. Jedoch war mir der Film noch ziemlich präsent und somit war es dadurch auch an manchen Stellen etwas langweilig und gezogen. Trotzdem war es (genau wie Honig im Kopf) echt traurig und dramatisch.
Alles in allem würde ich dem Buch 3 Sterne geben, da es an manchen Stellen nicht so interessant war, aber doch auch viele Emotionen geweckt hat.