Montag, 15. Juni 2020

All About Love

Rezension


"Manchmal fühlt es sich an, als würden wir beide unter der Welle an Worten ertrinken, die wir nicht sagen."





Informationen zum Buch:


Titel: All About Love (Dilogie)
Autorin:  Melina Coniglio
Genre: Liebesroman


Inhalt:


"Ai, niemand kennt dich besser als du dich selbst. Es glauben immer nur alle, zu wissen, wer du bist, obwohl sie es eigentlich gar nicht tun."

 Aiko, Kai, Mamoru. Drei Menschen. Drei Leben. Drei Schicksale.
Alle drei sind schon in vielen grundlegenden Eigenschaften unterschiedlich un doch treffen sie aus purem Zufall aufeinander. Ihre eigenen Welten scheinen durch das zusammenkommen vollkommen aus den Fugen zu geraten. Probleme, hat jeder und hat muss sie versuchen zu bekämpfen bzw. sich den Ängsten zu stellen. Doch dies ist genau, was sie zusammenschweißt und mit einander verbindet - vermutlich. In der für sie wenigen Zeit die sie zusammen verbringen, machen sie Erfahrungen mit dem Gefühl der ehrlichen großen Liebe und knüpfen vermeintliche Freundschaften fürs Leben. 
Jedoch müssen sie auch irgendwann erkennen, dass nichts für immer ist und so bleiben ihnen am Ende nur die Scherben der Erinnerungen an eine einst so wundervolle Zeit.

Meine Meinung:


2017 war das Buch "Scherbenbilder" (also der erste Teil) eines meiner absoluten Highlights. Nun gab es dieses Jahr eine neue Auflage, mit einem Sammelband und das war die Chance, um endlich zu wissen, wie es nach dem krassen Cliffhänger weitergeht.
Das Cover finde ich erstmal wunderschön und würde es mir jederzeit auf einen besonderen Platz in mein Bücherregal stellen. Außerdem muss man einfach sagen, dass Melina Coniglio ein Händchen hat für die richtige Mischung aus frechem Humor und emotionaler Tiefgründigkeit. Diese Geschichte hat mich an mehreren Stellen zum Weinen gebracht, sei es vor lauter Lachnfällen oder auch, weil es mich so traurig gemacht und frustriert hat. Dies merkt man besonders auch an den Charakteren, die sehr viel Tiefe besitzen und nicht blass erscheinen während dem Lesen. Sie besitzen sehnsuchtsvolle Gedanken, sind unsicher und mit jedem Gedankengang wurden sie mir mehr und mehr sympathischer. Außerdem mag ich es, dass die Charaktere auch oftmals für sich und ihre Wünsche einstehen, was ich oft an Aiko gemerkt habe. Es steht im Buch schon drin, dass sie "perfekt unperfekt" sind und dem kann ich zustimmen. Ich kann zu ihnen aufschauen, aber gleichzeitig habe ich nicht das Gefühl, dass die Protagonisten in irgendeiner Art und Weise erhaben sind und perfekt. Sie besitzen vielleicht nicht diese "typischen" makellosen Körper, perfekten Charakterzüge und ähnliches und genau das ist es, was ich so liebe. Ich habe das Gefühl mich selber in allen dreien wiederzufinden.
Für dieses Genre sind einige Klischees der Klassiker, aber auch hier muss ich sagen, dass es mich fasziniert hat, was sieaus diesen gemacht hat. Es war nicht irgendeine Mainstream Geschichte, dessen Ende man schon immer hätte voraus ahnen können. Es erschien mir eher so, als wäre im Verlauf des Sammelbandes mit den Klischees gespielt worden, sodass immer mehr aus diesen entlockt wird, was es wieder einzigartig macht.
Im ersten Teil kamen einige bekannte Stellen vor, an die ich mich noch aus 2017 erinnern konnte. Deshalb fand ich es auch sehr überraschend, wie schnell ich durch den ersten Teil gekommen bin. Für den zweiten habe ich mir auch bewusst mehr Zeit genommen, weil mich die einzelnen Szenen aus der Vergangenheit auch sehr zum Nachdenken angeregt haben. Es war eine Mischung aus: Ich muss unbedingt weiterlesen (!) und ich brauche erstmal tee und Schokolade, um das, was passiert ist zu überdenken.
Ich habe es sehr gemocht, dass es auch viel um die Freundschaft ging, weil dieser Aspekt im Leben eines Charakters in vielen Büchern meiner Meinung nach verloren geht.

Alles in allem, würde ich die Geschichte von Aiko, Mamoru und Kai, aber auch von Mila und all den anderen jedem empfehlen, der auf der Suche nach einem packenden Buch über Liebe, Freundschaft und Wünsche ist.

Meine Rezension von Scherbenbildern (2017)
Ein Interview mit Melina Coniglio "Schreiben ist ein Gefühl, eine Lebenseinstellung"